Hilfe für krebskrankes 11- jähriges Mädchen aus Eritrea

Januar 2023:
Die elfjährige Aryam aus Eritrea ist an Krebs erkrankt- dem Hodgkin Lymphon! Das ist eine Form von Blutkrebs, die unbehandelt immer tödlich endet. Mit einer Chemotherapie, und eventuell noch weiteren zusätzlichen onkologischen Behandlungsformen, können jedoch nach einer aktuellen Studie die allermeisten der erkrankten Kinder wieder vollständig geheilt werden. Aber in Eritrea?

Über den Zeitraum von sechs Monaten lang bemerkte Aryam, dass ihre Lymphknoten in der Leistengegend langsam aber stetig anschwollen. Von Zeit zu Zeit hatte sie unerklärliche Fieberschübe.

Am 31. Mai 2922 stellten ihr Ärzte des „Medical Board“ im großen Orotta Hospital  der eritreischen Hauptstadt Asmara die Verdachtsdiagnose „Hodgkin Lymphom“. Doch anstatt weiterer dringend notwendiger Diagnostik, und dem Beginn der lebensrettenden Chemotherapie, begann für Aryam und ihre Mutter eine Odyssee voller Schmerzen und Angst. Im selben Befundbericht bemerkte das „Medical Board“ nämlich, dass für Aryam in Eritrea keine Behandlung möglich sei. Sie empfahlen deshalb ins Ausland zu gehen. Doch für Aryam und ihre Familie begann zunächst eine bange Zeit des Wartens, bis im September alle erforderlichen Dokumente für die Reise in die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba, zusammen mit ihrer Mutter, vorlagen.

Aber auch dort stellte sich bald Ernüchterung ein. Die Suche nach Ärzten, die auf die Behandlung von Krebserkrankungen bei Kindern spezialisiert sind, gestaltete sich sehr schwierig und aufwändig. Erst Anfang November bestätigte eine vorgenommene Gewebeentnahme den schlimmen Verdacht der Ärzte aus Asmara: „Klassisches Hodgkin Lymphom“. Doch selbst dann begann man dort nicht mit einer Behandlung.  Außerdem: Für Aryams Lebensunterhalt in Addis Abeba, und die bis dahin stattgefundenen Untersuchungen langte das Geld nicht aus. Würde vielleicht ein in Deutschland lebender Onkel Hilfe vermitteln können?

Mit der Bitte um die Ermöglichung der dringend benötigten medizinischen Behandlung wand sich Aryams in Hanau lebender Onkel Yemane an unseren Verein. Dorothea Graf, 2. Vorsitzende der „Aktion Eine Welt e.V.“, Tübingen, sprach den Münsteraner Journalist und Musiker Ulrich Coppel an, weil sie wusste, dass er in der Vergangenheit mehrfach schon eritreischen Menschen lebensrettende medizinische Behandlungen in Deutschland vermittelt hatte.

Coppels erste Prüfungen großer medizinischer Datenbanken nährten den Verdacht, dass eine Behandlung für Aryam in Äthiopien sehr wohl möglich ist. Eine vom Onkel zunächst angedachte Behandlung in Deutschland würde wegen der aufwändigen Formalitäten bei der Visabeschaffung, sowie der fälligen kompletten Vorabfinanzierung nur weiteren unnötigen Zeitverlust bedeuten. Außerdem wäre die Behandlung in Deutschland ganz gewiss um ein Vielfaches teurer, erklärten Coppel zahlreiche deutsche Experten. Sie rieten zur Behandlung in Äthiopien. 

Doch Aryam und ihre Mutter trafen in verschiedenen Krankenhäusern in Addis Abeba trotz mehrfacher Vorsprache und jeweils ganzen Tagen Wartezeit vor Ort auf keinen Arzt, der ihnen weiterhalf. Zudem gab es große sprachliche Verständigungsprobleme.

Coppel wandte sich deshalb an einen mit ihm in Deutschland befreundeten eritreischen Hausarzt, und vermittelte den Kontakt zu seiner Freundin Ghennet Bokretzion Ghedde, in derer Familie es ebenfalls Ärzte gibt. Bereits einen Tag später klingelte Aryams Vater an Ghenntes Haustür in Asmara, und hatte dafür eine ganze Tagesreise hinter sich. Alle Beteiligten beschlossen gemeinsam: Ghennet muss auf dem schnellsten Weg nach Addis Abeba reisen, um dort der völlig verzweifelten Mutter bei der Organisation der Heilbehandlung ihrer Tochter Hilfe zu leisten.

Ghennet gelang es während ihres zweiwöchigen Aufenthaltes, dass Aryams Chemotherapie im Lancet Hospital in Addis Abeba im Dezember beginnen konnte. Vorherige dortige Untersuchungen ergaben, dass trotz der langen Leidenszeit ohne Behandlung Aryams Hodgkin Lymphom nach wie vor noch in einem frühen Stadium war. So schöpften sie und die ganze Familie Hoffnung. Doch die nächsten Monate werden eine schwierige Zeit. Aryam muss während der Chemotherapie ein halbes Jahr in Quarantäne. Jede kleine Infektion könnte für sie lebensgefährlich werden. Aus dem gleichen Grund benötigt sie und ihre Mutter eine Wohnung in der Nähe des Krankenhauses, die erhöhten hygienischen Anforderungen entspricht. Das alle kostet Geld - das die beiden nicht haben. Basierend auf den Angaben des Lancet Hospitals kalkulieren Coppel, Graf und der befreundete Hausarzt die Kosten für die komplette Behandlung und den Lebensunterhalt auf zirka 25.000 Euro, verweisen aber ausdrücklich auf die hohe Volatilität bei der Ermittlung der Kosten. Immer wieder werden während der Zeit der Chemotherapie zwischenzeitig Untersuchungen zeigen, wie sie anspricht. So könnten am Ende weniger Kurse, oder zusätzliche Behandlungen notwendig werden.

Die „Aktion Eine Welt“ ist bisher mir 3500 Euro in Vorleistung gegangen. Allerdings verfügen wir derzeit bei weitem nicht über ausreichende eigene Mittel zur Finanzierung der anfallenden Kosten. Mit Spenden an unseren Verein zur Finanzierung ihrer Behandlung kann Aryam mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wieder ganz gesund werden. 

Spendenkonto:

Kontoinhaber: Aktion Eine Welt e.V.

Verwendungszweck: Projekt Aryam

IBAN: DE 88 5206 0410 0100 4186 41

Ev. Kreditgenossenschaft EG Kassel

 

 Frauenprojekt in den Dörfern Humeray und Qunie 2022

Frauen in ländlichen Gebieten  haben es in Eritrea nicht leicht. Da viele der Männer entweder bei der Armee sind oder eine Arbeit weit weg vom Wohnort haben oder auch verstorben sind, sind sie für die Versorgung  ihrer (meist sehr kinderreichen) Familien verantwortlich. Und da ihre kleine Landwirtschaft aufgrund der Klimaveränderung in den letzten Jahren immer weniger hergab, befinden  sich diese Frauen oft schwierigen Lebenslagen. Deshalb hat die Kath. Diözese Keren das „Women empowerment project“- ein Frauenprojekt,  initiiert, um Frauen zu befähigen, ihre Situation und die ihrer Famiien zu verbessern.

Inzwischen wurden in 44 Dörfern Schulungen für Frauen durchgeführt, mit insgesamt 17 Projektleitern*Innen.

Die Schulungen zogen sich jeweils über mehrere Tage hin.

Ein Hauptthema war die Zubereitung von in Eritrea häufig verwendeten Gewürzen. Die Naturalien dazu bekamen die Frauen von dem Projektpartner zur Verfügung gestellt, für das Feuerholz, das Wasser  und die Töpfe mussten sie selber sorgen.

Mit Hilfe eines Microkredits, den die Frauen bekommen, können sie nun selbständig die Gewürze herstellen und auf dem Markt in der Stadt verkaufen, was ihnen ein kleines Einkommen  ermöglicht. Die Frauen sollen diesen Kredit  je nach Möglichkeit in Raten wieder zurückzahlen.

Ein weiteres Thema war der Anbau von Gemüse für eine vitaminreiche und mineralhaltige und somit gesündere Ernährung.

Auch Fragen der  Hygiene  wurden besprochen.

Die „Aktion Eine Welt e.V.“ hat mit finanzieller Unterstützung der „Aktion Arme Welt- Stiftung“, der „Schöck- Familien-Stiftung“ sowie privaten Spendern in dem Dorf Humeray (34 Teilnehmerinnen) sowie in dem Dorf Qunie die Schulung und die Mikrokredite finanziert.

Von unserem Projektpartner Abba Uqbagaber von der Kath. Diözese Keren haben wir erfahren, dass die Frauen dieser beiden Dörfer auf ihn zugekommen sind mit der Bitte, auch in dieses Programm aufgenommen zu werden.  Sie waren mit großer Motivation dabei, und die ganze Schulung hat auch das Gemeinschaftsgefühl der Frauen gestärkt. So kann man dieses Projekt sicher als „Hilfe zur Selbsthilfe“ bezeichnen.

  

Prothesenbehandlung für den armlosen Eritreer Abdulmajid Osman Hasebela in Tübingen

Bericht Tübinger Tagblatt vom 01.12.2021:

Ein Traum ist wahr geworden: Vor 7 Jahren stürzte der damals 17-jährige Eritreer Abdulmajid Osman Hasebela beim Wasserholen in einen 25 m tiefen Brunnen. Er überlebte den Sturz, doch leider mussten danach seine beiden Arme amputiert werden. Die Nonne Schwester Elsa versprach dem verzweifelten jungen Mann, sich für eine Prothesenbehandlung einzusetzen. Nach vielen erfolglosen Versuchen fand sie im Verein „Aktion Eine Welt e.V“ Tübingen, Menschen, die bereit waren, sich für Abdulmajid einzusetzen. Seit dem 13.10. 2021 sind nun Abdulmajid und Schwester Elsa in Tübingen und können bei den Vereinsmitgliedern Martina Rossi und  Steffen Mende wohnen. Der Prothesenbautechniker Jochen Steil von der Tübinger Orthopädiefirma Brillinger baute  zur Kostenreduzierung aus gebrauchten Teilen eine mechanische Prothese für den linken Arm. Für den rechten Armstumpf bekam Abdulmajid eine Esshilfe. Nun kann er wieder selbständig essen und mit der Prothese wieder Dinge greifen. Abdulmajid ist überglücklich und sagt: „Ich fühle mich wie neu geboren!“

Die Tübinger „Reinhold Beitlich Stiftung“ hat die Kosten für die Prothesenbehandlung übernommen. Alle sonstigen Kosten (Flug, Visum, …) wurden bisher aus privaten Spenden finanziert .

Damit Abdulmajid eine Familie gründen  und ein so weit wie möglich selbständiges Leben führen kann, wird um Spenden für den Bau eines traditionellen Rundhauses (Tukul) gebeten.
Ein weiterer Traum für den jungen Mann ist eine mit Solarstrom betriebene Mühle, die er mit der Prothese bedienen und damit seinen Lebensunterhalt selbständig bestreiten kann.
Am 28.11.20202 werden Abdulmajid und seine Begleiterin Schwester Elsa wieder nach Eritrea zurückfliegen.
Wir wünschen Abdulmajid alles Gute für seine Zukunft und danken auch Schwester Elsa für ihren nicht nachlassenden Einsatz für Abdulmajid. Auch für uns Vereinsmitglieder war die Zeit mit den beiden sehr bereichernd.

 

Ernährungsprogramm für die Kindergartenkinder in Juffa und Korotnejar seit 2019

Schulung zur gesunden Ernährung für die Mütter der Kindergartenkindern

Am 23.3.2021 fand im Katholischen Gemeindezentrum  in Juffa   ein ganz besonders Treffen statt: Die Mütter der Kindergartenkinder wurden zu einer Schulung inclusive Kochkurs für gesunde Ernährung eingeladen. Wegen Corona war  der Kindergarten in Juffa lange Zeit geschlossen. Das vom „Förderkreis Patenschulen e.V.“  für das Ernährungsprogramm  bestimmte Geld wurde zur Lebensmittelbeschaffung für besonders bedürftige Familien verwendet- und auch an diesem Tag für die Beschaffung von vitamin- und proteinreichen Lebensmittel.

Da viele Mütter nicht wissen, wie wichtige gesunde Ernährung für die Entwicklung  ihrer Kinder  ist,  wie Gemüse sauber zubereitet  und Vitamin schonend gekocht werden soll, wurden ihnen die Informationen direkt beim Zubereiten der Speisen vermittelt. Außerdem wurden sie ermuntert, selber Gemüse anzubauen und hierfür auch Tipps gegeben.

Am Ende dieser Schulung  wurden alle Kinder der anwesenden Frauen zum Essen eingeladen. Ein schöner und lehrreicher Tag  für alle Beteiligten!

 

2020:
Seit einem Jahr finanzieren die "Aktion Eine Welt e.V." und der Förderkreis Patenschulen e.V. das Ernährungsprogramm der Kindergartenkinder in den Dörfern  Korotnejar und Juffa mit jährlich insgesamt 8000 €.
Viele der Kinder kamen bis dahin morgens mit leerem Magen in den Kindergarten, da ihre Eltern vor allem in den sehr trockenen Monaten ihnen nur einmal pro Tag eine Mahlzeit anbieten konnten. Das wirkte sich natürlich negativ auf die Konzentration und die Gesundheit der Kleinen aus- wo doch gerade in dieser Altersstufe die Aufnahmefähigkeit und das Lernvermögen besonders entwicklungsfähig ist. Als unser Projektpartner, Abba Uqbagaber von der Catholic Eparchy in Keren mit der Bitte auf uns zukam, das Ernährungsprogramm für diese beiden Kindergärten zu übernehmen, haben wir uns sofort dafür entschieden. Dank fester Spendenzusagen sind wir in der Lage, den größten Teil der Kosten für mehrere Jahre zu übernehmen.
Seit 2019 bekommen die Kinder nun täglich eine kleine Mahlzeit, die im Wechsel aus Brot, Milch, Joghurt, Marmelade, Käse und Reis besteht.